Glaubenssätze
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze entwickeln sich durch Erziehung, Übernahme von anderen, durch Vorbilder und sonstige Einflüsse des persönlichen Umfeldes. Zumeist sind sie in der frühkindlichen Erziehung entstanden, können aber auch später noch entstehen.
Unsere Gedanken und Einstellungen sind entscheidend für unser Handeln und unsere Emotionen. Glaubenssätze können sowohl motivieren und glücklich machen, aber auch ausbremsen und zur eigenen Unzufriedenheit beitragen. Umso wichtiger, dass du deine Glaubenssätze erkennst und – falls nötig – änderst
.
Glaubenssätze sind tiefgreifende Überzeugungen und Annahmen zu uns selbst oder zu unserer Umwelt. Es sind Einstellungen, die wir als wahr empfinden und die großen Einfluss auf unser Leben, unsere Wahrnehmung und Entscheidungen haben.
Glaubenssätze verbalisieren grundlegende Denkweisen und Charaktereigenschaften.
Sie sind Ausdruck unserer Werte und Meinungen. Gleichzeitig lenken sie unsere Aufmerksamkeit und bestimmen, wie wir Dinge interpretieren und darauf reagieren.
Glaubenssätze sind grundsätzlich Verallgemeinerungen. Es sind übergeordneten Thesen, die wir als wahr empfinden.
Dabei lassen sich mehrere Arten von Glaubenssätzen unterscheiden, die sich auf den Inhalt der Überzeugungen beziehen:
1. Regeln / Zusammenhänge
Diese bestehen oftmals aus einer Ursache und einer Wirkung und bestehen aus einer typischen Wenn-dann-Formulierung. Beispiele sind: „Wenn ich in der Schule aufpasse, werde ich erfolgreich“ oder „Wenn es draußen dunkel ist, ist es gefährlich“.
2. Bedeutungen / Zuschreibungen
Hier werden einzelnen Verhalten oder Situationen bestimmte Bedeutungen gegeben. Diese sind vergleichbar mit Vorurteilen. Beispiele sind: „Langschläfer sind faul“ oder „Frauen fahren schlechter Auto“.
3. Ursachen / Erklärungen
Glaubenssätze können Ursache für eigenes Verhalten und Entscheidungen sein. Beispiele sind: „Ich bin zu jung, um…“ oder „Bei mir zuhause ist es normal, dass…“
4. Einschränkungen / Grenzen
Viele negative Glaubenssätze zeigen Grenzen auf und schränken ein, was möglich ist. Häufige Beispiele sind: „Das geht einfach nicht, es ist unmöglich“ und „Ich kann das auf keinen Fall“.
Die Bereiche für Glaubenssätze sind dabei nahezu endlos.
• Verhalten: „Es ist nicht richtig, das zu tun.“ / „Das ist verboten.“
• Identität: „Ich bin gut, so wie ich bin.“ / „Ich bin zum Scheitern verdammt…“
• Kompetenzen: „Ich bin gut qualifiziert und ein wichtiger Mitarbeiter.“ / „Ich kann zu viel nicht und bin schlecht in meinem Job.“
• Umwelt: „Meine Mitmenschen sind offen und hilfsbereit.“ / „Nachts ist es draußen gefährlich.“
• Finanzen: „Durch harte Arbeit kann ich reich werden.“ / „Geld macht korrupt.“
• Glück: „Ich nehme mein Glück selbst in die Hand.“ / „Wenn ich das nicht erreiche, kann ich nicht glücklich sein.“
• Liebe: „Ich werde meine große Liebe finden.“ / „Ich werde meinen Partner vergraulen.“
Die Psychologie sieht die Entstehung von Glaubenssätzen in der Kindheit sowie in der frühen Jugend. Besonders wichtig ist dabei die Beziehung zu den eigenen Eltern, aber auch andere enge Bezugspersonen können tiefe Überzeugungen prägen, die über viele Jahre hinweg verinnerlicht werden. Ein liebevoller Umgang stärkt den Glauben, dass man selbst liebenswert ist und im Umfeld wohl aufgehoben ist. Vernachlässigungen können den Selbstwert bis ins Erwachsenenalter hinein nachhaltig schädigen.
Glaubenssätze sind die Essenz unserer Erfahrungen. Wir verinnerlichen das, was wir erleben. Es sind diese Kenntnisse, die für uns zu Wahrheiten im Leben werden, die sich als Glaubenssätze ausdrücken lassen. Vereinfacht gesagt entstehen sie durch verallgemeinerte Erlebnisse, die zur Grundlage der eigenen Denkweise werden.